Kombinatorik: wie komme ich von 6 Grundbausteinen zu 64 Varianten?

Im Einleitungsvideo spricht Gitta von 6 Grundbausteinen (je aus Verstehen, Meinen, Mitteilen) und sagt dann, dass man daraus dann mittels Kombinatorik 64 Möglichkeiten erhält. Das verstehe ich (noch) nicht.

Rein mathematisch wird es 2 hoch 6 sein.

Bedeutet das, dass immer nur 2 der Grundformen miteinander in Kontakt / Kommunikation gehen können? Was ist, wenn im Raum 3 oder 4 Grundformen aufeinanderprallen?

Könnt ihr mir hierbei helfen? Danke vorab, Claus

Das sind keine Menschen, sondern Selektionsformen von die den Ablauf von Kommunikationsformen beschreiben. Nein es können mehr als zwei dieser Formen in Kommunikationssystemen auftreten. Dann verändert das aber auch das Verhalten, wie sich Kommunikation ausrollt. Es kann mit den selben Menschen auch Kommunikationssystem geben, die sich anders verhalten, wenn das der dann geltenden Anordnung von M ! V entspricht. Wenn Du mal Bilder angucken willst?

Lass dich aber nicht ins Bockshorn jagen, ist am Anfang erst einmal alles sehr viel und macht ein Durcheinander im Kopf. Also bitte keine Scham.

Danke, ja erstmal sehr viel.

Verstehe ich das dann richtig, dass die 64 Varianten eben die Kombinatorik aus je 2 der 6 Grundformen ist?

Wie lässt es sich fassen, wenn sich Kommunikation aufspaltet? Wenn also aus einem Strang zwei oder mehr werden, sich z.B. eine Diskussion auf Kleingruppengespräche aufteilt. Oder denke ich hier schon wieder zu viel in Menschen, zu wenig in Selektionsformen?

Du willst respektive musst das Subsystem, die Gruppe in der diskutiert wird betrachten, weil in ihr ja die jeweiligen Formen von Kommunikation gelten, es im Verlauf seiner Kommunikation geschlossen in dem Bezug bleibt. Kommen die Gruppen dann zusammen, hast Du ein neues Subsystem von dem übergeordnetem System.

Was dann auch erklärt warum in Gruppen ausgearbeitetes, teils nur mit ungenügendem Ergebnis, für die Leute die in der Gesamtheit teilnehmen vermittelt werden kann.

Kommunikation teilt sich nicht, sondern wird in den jeweiligen Subsystemen betrieben und mündet in das über ihm liegendem Overheadsystem ein. Dies hat wiederum ein Overheadsystem, das setzt sich so fort bis zu Kommunikation, dies ist die Kommunikation des Kommunikation System Welt, Sozialsystem Welt.

Die Person hingegen kommuniziert nicht, kommunizieren tut nur das jeweilige Kommunikationssystem. Sie operiert nur in ihrem System Psyche mit ihren Elementen Gedanke und Vorstellung, Denke einen Gedanken und denke wie Du einen Gedanken denkst. Benutzt also nicht Meinen ; Mitteilen und Verstehen.

Der Gedanke, wie wir ihn pflegen, dass wir direkt verstehen könnten, dass jemand etwas so verstehen könnte wie ein anderer es gesagt sehen will, ist so nicht haltbar, da wir alle nur in inneren Bildern denken die selbst geschöpft, selbst erdacht sind, das nennt Gitta Semiosphäre oder innerer Zeichenraum somit bleiben uns die Bilder des anderen verschlossen, müssen es und Funktion stellt sich nur über Ähnlichkeiten, die wir an sozialer Akzeptanz ausdeuten können ein… Wir haben nur eine Vorstellung des Verstehens des anderen.

Es ist also gar nicht klar, dass Du mich verstehst, Du mich verstehen musst, wichtig ist, dass Du dir an dem was ich von mir gebe ein Verstehen für dich formen kannst.
Denken tut man nur in sich, für sich selbst allein, in sofern kann ich dir auch nichts beibringen, das tust Du in und mit deinen inneren Bildern selbst.

Da kommen wir dann bei den Begriffen autopoietisches System, Interdependez und strukturelle Kopplung an. Das ist dann schon wieder ein anderes Märchen. :wink:

Wenn dir das zu allgemein, zu abstrakt ist, immer Fragen.

Wenn Du etwas verstehst, dann nimmst du etwas an einer anderer Person wahr Laut, Mimik, Gestik und unterstellst ihr einen Mitteilen, Du unterstellst ihr, das sie das meint, was deiner Vorstellung entspricht, was sie nach deiner gedanklichen Vorstellung meint Du verstehst nur die Vorstellung, die Du als von ihr kommuniziert betrachtest. also wie Du dir vorstellst sie zu verstehen, das was die Person ausdrücken will, bleibt aber allein Eigentum der Person und in ihrem Kopf. Du erntest nur deine Vorstellung dessen was Du denkst was Sie gesagt hat.

Wenn es jetzt heiß im Kopf wird und er summt, so ist das am Anfang normal. :grin:
@gitta.peyn ist das schon zu heftig?

Danke Uwe! Meine Ursprungsfrage wäre damit beantwortet. Aber andere tauchen auf :wink: Autopoiese ist mir vertraut, da liegt nicht mein Verständnisproblem.

Du sagst, „die Person kommuniziert nicht“, sprichst später von „Wenn Du etwas verstehst, …unterstellst ihr ein Mitteilen…“. Was denn jetzt? Kommuniziert nur die Kommunikation, dann müsste sich das Verstehen, Meinen, Mitteilen ja auch nur auf die Kommunikation beziehen. Oder kommuniziert doch die Person, nur eben nicht die Psyche? Welches Luhmann-Buch sollte ich denn lesen, um diese Selektionsformen der Kommunikation mir mal vorzunehmen?

Wir nehmen ja für die Beschreibung von Kommunikation, nicht vollkommen neue Begriffe und sie haben ja nicht umsonst eine Bedeutung, nur das Verstehen in Kommunikation eine andere abstraktere Bedeutung hat, als das Verstehen, das wir benutzen um fest zu legen, das unser Bild, was wir uns von dem was der andere zu sagen scheint, dass von uns wahrgenommene, unterstellte Mitteilen für uns einen tragenden Charakter von Wirklichkeit hat.

Wie ich in unserem Dialog feststellen durfte, ist für mich der abstrakte Kern vom Meinen, Mitteilen und Verstehen, noch nicht scharf bestimmt, weil ich es nicht beschreiben kann.

Das ist der Nachteil, wenn Du überprüfst ob du in deinen Begriffen weißt, es beschreiben kannst.

Das passiert bei mir immer in Stufen, ich formwelte ja nebenbei auch schon seit 2 Jahren oder so.

Das man immer nur einen temporären Grad des Verstehens, des es sich in seinem Kopf erklären können hat, ist normal.

Final ohne sich zu hinterfragen verstanden zu haben, bedeutet aufhören zu verstehen.

Das ist ein Transformationsprozess der nur endet, wenn Du dir glaubst verstanden zu haben oder tot bist.

Mit Verständnis kommen neue Bilder und mit ihnen neue Fragen.

Ich kann dir Luhmann nicht empfehlen und ein kurzes Ende ohne Schrecken, wirst Du mit ihm nicht erreichen. Der war selber zu zerstreut und hatte ein übles Deutsch am Leib, was mehr zum Erlangen von repräsentativem Wissen gut ist, als zum Verstehen, das inner köpfige, nicht das Element von Kommunikation.:face_with_peeking_eye:

Wir sind hier schon gedanklich sehr tief in den Grundlagen zu Systemischem Realkonstruktivismus drin, sorry.

Bei mir hieß das noch RDU, Redefinition des Unbestimmten.

Wenn dir das alles zu viel wird, kein Problem, jeder Maulwurf gräbt seine Gänge selber. :face_with_hand_over_mouth:

Ist hier noch was zu klären offen?

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Ne, wir spielen nur.

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danke Gitta, hierzu ist alles geklärt, soweit das für einen Lernenden im Moment geklärt sein kann. Wir sehen uns am 22.03. im Seminar!

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