Wenn ich es richtig verstanden habe, wird die 3-fache Selektion nach Luhmann (Information / Mitteilen / Verstehen) adaptiert. Aus Information wird Meinen. Auf welcher (mathematischen) Theorie fußt diese 3-fach-Selektion? Könnten es nicht auch 4 oder nur 2 Selektionsdimensionen sein? Meine Frage ist also die nach der Herleitung, der schlüssigen Begründung, warum genau diese 3-fach-Selektion genommen wird. Danke.
Was macht den deiner Meinung nach Kommunikation aus? Fehlt dir was, hast Du etwas zu ergänzen?
Bei uns sind das Meinen, nicht Information, weil ein einzelner Gedanke ein System nicht informieren kann, ein System informiert sich selbst, an Dingen, denen es ein Meinen unterstellt.
Beweise sind hier nicht wichtig, sondern deine eigenen Gedanken. Luhmann warship kannst Du hier vergessen.
Hallo Uwe, danke für die Antwort. Vorweg eins: mir geht es hier um Lernen und Verstehen und um keine warships o.ä.
Meine Ausgangslage: die FORMwelt spricht mich an, ich vermute da großes Potenzial und will es daher kennenlernen und verstehen. Da ich mich weder mit Luhmann, noch mit Spencer Brown auskenne, sind mir diese Basics, auf denen aufgebaut wird, fremd. Jede Theorie fußt auf Grundannahmen und - wenn es eine gute ist - ist sie dann in sich schlüssig. Also will ich diese Grundannahmen verstehen, sonst kann ich mich auf die Theorie nicht voll einlassen.
Jetzt zur 3-fach-Selektion: ich weiß nicht, ob mir etwas fehlt. Was wäre mit „Entscheiden“, „Täuschen“, „Unterhalten“, „Verbinden“? Welches Buch, welche Texte muss ich lesen, um zu verstehen, warum es genau diese 3-fach-Selektion aus Meinen/Verstehen/Mitteilen ist?
Tun tun aber nur Menschen etwas, von da her, sehe ich entscheiden nicht im Kommunikation System. Für entscheiden muss eventuell kommuniziert werden, ein Kommunikation System an sich kommuniziert nur, auch über Entscheiden, das ist sogar in Organisation einer der Hauptaufgaben.
Von daher verstehe ich, warum Du das einbringst.
Ich müsste die Frage etwas umformulieren:
Luhmann ist auf die Dreifachselektion gekommen.
Wie genau, weiß ich nicht.
Wir haben die uns angesehen und wissen aus der Automatentheorie und Komplexitätstheorie z. B. bei Conways „Game of Life“, dass mit 2-fach-Selektionen gearbeitet wird.
Dann haben wir uns 2-, 3-, 4-, 5-fach selektive Systeme angesehen und interessiert festgestellt, dass sich tatsächlich die Komplexität von Kommunikationssystemen im 3fach-selektiven Raum abspielt und 4- und mehrfach selektive FORMen nichts mehr ergeben, das wir darauf anwenden könnten.
2fach selektive FORMen sind mit Ausnahme der KonfliktFORMen zu simpel für Kommunikation.
Hilft das weiter?
Claus schau mal hier rein: https://blog-conny-dethloff.de/?p=42017
Vielleicht hilft das?
Was mir geholfen hat: Die Systemtheorie nach Luhmann und (Gitta kann das korrigieren) Formwelt hat in meinem Kopf kein Anfang und kein Ende. Man stößt immer wieder auf (ich glaube das ist das richtige Wort) Zirkelbezüge. Also egal wo man „einsteigen“ möchte, es wird immer etwas anderes schon vorausgesetzt… und wenn man dann dort einsteigen möchte wird wiederum das andere vorausgesetzt
Soll heißen, am besten fängst du irgendwo an und klickst dich Schritt für Schritt immer weiter.
Was Conny schreibt (siehe oben) finde ich immer recht gut verständlich oder natürlich der Systemzeit Blog von Gitta Carl-Auer Verlag – s y s t e m z e i t
Hoffe das hilft ein bisschen.
Gruß Tobias
Wunderbar, das ist genau die Art Antwort, nach der ich gesucht habe. Jetzt verstehe ich, wie ihr vorgegangen seid, welche Kriterien ihr herangezogen habt usw. Danke. Sehr klar jetzt und jetzt kann ich den Weg auch gut mitgehen und mich auf die Ergebnisse Eurer Forschung einlassen
Danke Tobias! Ja, die Reise des Verstehens hört nie auf, immer tun sich neue Querverbindungen auf. Das ist zwar mühsam, aber wertvoll und macht Lernen so spannend (für mich). Danke für den Link zu Conny’s Blog. Ich entschwinde jetzt erstmal wieder zu Maturana und seinem Buch-Interview mit Pörksen.
Grüße, Claus
sehr interessant, Tobi123. Danke